Anlässlich ihres diesjährigen Jahresausflugs besuchte die FBG Arnstein am 24. Juni das Biosphärenreservat Rhön. Geführt wurde die Gruppe durch Andreas Füller, stellvertretender Leiter des Forstbetriebs Hammelburg und Dietmar Reith, Forstunternehmer aus Arnstein.

Im Biosphärenreservat Rhön gibt es größere, mit Fichten bestandene Waldflächen. Nach dem Managementplan des Reservats soll sich der Wald innerhalb von 20 Jahren in einen naturnahen Zustand mit mehr Laubmischbaumarten entwickeln. Um dies zu beschleunigen wurden vor 10 Jahren alle 60 Meter Schneisen von 20 Meter Breite in den ca. 50 Jahre alten Fichtenwald geschlagen und die kahlen Streifen sich selbst überlassen. Die Kahlstreifen sollen nach ein paar Jahren verbreitert werden, bis zur vollständigen Entfernung der Fichten.

Mittlerweile haben sich die Streifen lückig mit Birke und wenig Buche und Fichte verjüngt. Die natürliche Verjüngung des Waldes wird durch zu hohen Rotwildbestand behindert, so dass der Forstbetrieb um eine Reduktion bemüht ist.

Sobald die Fichte komplett entnommen ist, soll der Wald in der Kernzone des Biospärenreservates nicht mehr genutzt werden.

Gemeinsam wurde darüber diskutiert ob unsere Gesellschaft es sich leisten kann und soll, weitere Waldflächen aus der Nutzung zu nehmen, obwohl Holz einer unserer umweltfreundlichsten, nachhaltigsten, regionalsten und regenerativsten Rohstoffe ist und man mit naturnaher Forstwirtschaft sowohl der Holzproduktion als auch dem Schutz der Natur gerecht werden kann.

Es wurde auch erwogen ob man die Fichte wie in diesem Fall noch vor ihrer Hiebsreife streifenweise entnehmen, oder ob man sich mehr Zeit lassen solle um die Bäume noch heranreifen lassen und besser nutzen zu können.

Einigkeit bestand darin, dass der Fichtenanteil durch Klimaerwärmung und Borkenkäfer auch ohne Managementplan in den nächsten Jahren deutlich zurück gehen wird.

Bei einer Führung im Biosphärenzentrum „Haus der langen Rhön“ in Oberelsbach wurde die Philosophie des Biosphärenreservats – Einklang schaffen zwischen Mensch und Natur – vorgestellt.

Eine Stadtbesichtigung in Bischofsheim und eine gemeinsame Einkehr rundeten den gelungenen Ausflug ab.